Was ist PPC in Google Ads? - Warren Laine-Naida // Online-Marketing, Beratung, Lehre

Aktualisiert am 23. Dezember 2024

Google Ads Praxisguide: So starten Sie richtig

Das Prinzip von PPC (Pay-per-Click) findest du nicht nur bei Google Ads, sondern auch bei Bing Ads. Bei beiden Plattformen zahlst du nur dann, wenn jemand tatsächlich auf deine Werbeanzeige klickt. Es funktioniert wie ein digitales Schaufenster in den beiden größten Suchmaschinen, für das du erst dann bezahlst, wenn ein Kunde „reinkommt“.

Bei beiden Werbesystemen erstellst du Anzeigen, die erscheinen, wenn Menschen nach bestimmten Begriffen (Keywords) suchen. Wenn zum Beispiel jemand „Yoga Studio Berlin“ bei Google oder Bing sucht und du ein Yoga-Studio in Berlin hast, kann deine Anzeige ganz oben in den Suchergebnissen erscheinen. Der entscheidende Punkt ist: Du zahlst nichts für die bloße Anzeige – erst wenn jemand interessiert genug ist und draufklickt, werden Kosten fällig.

Große Wirkung, kleines Budget: Google Ads für Ihr Kleinunternehmen

Google Ads mit einem kleinen Budget sind eine gute Möglichkeit für Ihr Dienstleistungsunternehmen, Ihr Online-Marketing zu beschleunigen. Sie ermöglichen gezielte Werbung, um die idealen Kunden zu erreichen, die nach bestimmten Dienstleistungen suchen, und das alles zu überschaubaren Kosten, die dazu beitragen, die Markenbekanntheit mit der Zeit zu steigern.

SEO & SEA = Suchmaschinenmarketing. SEO und SEA arbeiten zusammen.

Das Suchmaschinenmarketing oder auch Search Engine Marketing, kurz SEM, wird sehr oft in Verbindung mit der Suchmaschine Google genannt, weil Google, zumindest in der westlichen Welt, die mit Abstand meistgenutzte Suchmaschine ist. Aber Tendenz sinkt.

Der grundlegende Unterschied zwischen Werbetexten (SEA / Anzeigen) und hilfreichen Inhalten (SEO / Artikel und Beiträge) ist der Unterschied zwischen Ihren Kunden und Ihrem Netzwerk.

Ich will was (tun) vs Ich will was wissen

Ihre Kunden folgen Ihnen nicht in den sozialen Medien oder klicken auf Ihre Website. Sie bekommen sie von Leuten aus Ihrer eigenen Nische. Das ist der Zweck Ihrer Inhalte. Sie sollen Fragen beantworten und Ihre Autorität aufbauen.

Wenn Sie Klicks von Kunden wollen, erstellen Sie Anzeigen. Und warum? Kunden wollen etwas. Sie sind nicht daran interessiert, etwas über SEO zu erfahren – sie wollen, dass SEO ihr Problem löst.

Wichtig ist: Ihr Angebot muss glaubwürdig sein. Wie das geht? Indem Sie Anzeigen erstellen und sie mit einer Landing Page kombinieren: Relevanz und Vertrauen.

Die Anzeige erscheint, wenn Sie suchen = Relevanz
Die Landing Page (mit USPs- und Trust-Elementen) = Vertrauen und Glaube

Welche anderen Faktoren beeinflussen die Suche? Wie verändert sich unser Suchverhalten?

Im Januar 2024 hatte die Online-Suchmaschine Bing einen Anteil von 3,43 Prozent am weltweiten Suchmarkt über alle Geräte hinweg, während der Marktführer Google einen Anteil am Suchverkehr von rund 91,47 Prozent hatte. Der Marktanteil von Yandex lag bei 1,78 Prozent, während Yahoo! etwa 1,1 Prozent ausmachte. statista

Im Januar 2024 wurden 28,3 Prozent aller Suchanfragen in den Vereinigten Staaten über Microsoft Sites abgewickelt. Im gleichen Zeitraum hatte Verizon Media (früher bekannt als Yahoo und Oath) einen Suchmarktanteil von knapp 11 Prozent. Der Marktführer Google generierte 60,4 Prozent aller Suchanfragen in den Vereinigten Staaten. statista

SEA Google Ad oder SEO SERP Snippet?

Der Hauptunterschied liegt darin, dass die Anzeigenfaktoren auf unmittelbare Conversion ausgerichtet sind, während SEO-Faktoren eine langfristigere, umfassendere Qualitätsbewertung darstellen.

Für den (Google Ads) Qualitätsfaktor wird die Leistung von drei Komponenten herangezogen:

Voraussichtliche Klickrate (CTR): Dieser Wert gibt an, wie wahrscheinlich es ist, dass Ihre Anzeige von Nutzern angeklickt wird, die sie sehen.
Anzeigenrelevanz: Hier sehen Sie, wie gut Ihre Anzeige mit der Absicht der Suchanfrage des Nutzers übereinstimmt.
Nutzererfahrung mit der Landingpage: Dieser Wert gibt Aufschluss darüber, wie relevant und hilfreich Ihre Landingpage für Nutzer ist, die auf Ihre Anzeige klicken.

Die drei SEO-Faktoren für Suchergebnisse sind sehr ähnlich zu den Qualitätsfaktoren für Anzeigen:

Meta-Beschreibung & Titel: Die Optimierung der Meta-Beschreibung und des Titels für höhere Klickraten, wobei hier besonders Relevanz und User Intent wichtig sind.
Content-Relevanz: Inhaltliche Übereinstimmung der gesamten Seite mit der Suchanfrage, einschließlich Semantik und thematischer Tiefe
Landingpage-Erfahrung: Technische Zugänglichkeit und umfassendere Bewertung der gesamten User Experience, einschließlich

Die fünf Säulen des Online Marketing

Strategie – Warum, Was, Wer, Wo, Wann?
Zuhören und Engagement (Zielgruppen)
Planung und Veröffentlichung Organische (Kampagnen)
Bezahlte Medien (Werbung)
Analyse und Messung – Erfolg Messen (ROI / ROAS)

Mehr: Online Marketing Audit Checklist

PPC-Anzeigen für jede Phase der Customer Journey

Awareness-Phase (Bewusstsein)

Suchanzeigen mit breiten informativen Keywords wie „Wie löse ich [Problem]“
YouTube-Anzeigen, die das Problem und mögliche Lösungen vorstellen
Display-Anzeigen auf relevanten Webseiten zum Aufbau der Markenbekanntheit Beispiel: Eine Fitness-App könnte Anzeigen für „wie abnehmen auf natürliche Weise“ schalten, die sich an Menschen richten, die sich gerade erst mit Fitness beschäftigen

Consideration-Phase (Abwägung)

Suchanzeigen für Vergleichs-Keywords wie „beste [Produktkategorie]“
Remarketing Display-Anzeigen, die Produkteigenschaften zeigen
YouTube-Anzeigen, die Produktvorteile demonstrieren Beispiel: Die Fitness-App zielt auf „beste Fitness Apps 2024“ ab und zeigt Vergleichsanzeigen mit ihren Alleinstellungsmerkmalen

Decision-Phase (Entscheidung)

Suchanzeigen für Markenbegriffe und spezifische Produktnamen
Dynamisches Remarketing mit bereits angesehenen Funktionen
Shopping-Anzeigen mit Preisen und Sonderangeboten Beispiel: Die Fitness-App zielt auf „FitnessApp vs Konkurrent“ und „FitnessApp Preise“ mit Anzeigen, die kostenlose Testversionen hervorheben

Purchase-Phase (Kauf)

Suchanzeigen mit Werbeaktionen und zeitlich begrenzten Angeboten
Remarketing-Anzeigen für Warenkorbabbrecher
Display-Anzeigen mit zeitlich begrenzten Rabatten Beispiel: Die Fitness-App zeigt „50% Rabatt – Nur heute“ Anzeigen für Nutzer, die die Preisseite besucht haben

Retention-Phase (Bindung)

Suchanzeigen für bestehende Kunden-Keywords wie „wie nutze ich [Produktfunktion]“
Display-Anzeigen zur Bewerbung erweiterter Funktionen
YouTube-Anzeigen mit Erfolgsgeschichten Beispiel: Die Fitness-App zielt auf „FitnessApp fortgeschrittene Workouts“ ab, um bestehende Nutzer zu binden

Advocacy-Phase (Fürsprache)

Suchanzeigen für Begriffe zum Empfehlungsprogramm
Display-Anzeigen zur Bewerbung von Nutzer-Communities
YouTube-Anzeigen mit Nutzer-Testimonials Beispiel: Die Fitness-App bewirbt ihr „Freund werben – Gratis-Monat sichern“ Programm durch gezielte Anzeigen

Wie viel sollte ich für Anzeigen ausgeben?

Eine Faustregel besagt, dass Sie 10 % Ihres Umsatzes für Marketing ausgeben sollten. Davon sollten Sie 10 % für bezahlte Werbung ausgeben.

Erste Schritte mit Google Ads: Ein Leitfaden für Einsteiger

Vor dem Start: Die Grundlagen

Bevor Sie Ihre erste Kampagne erstellen, sollten Sie folgende Vorbereitungen treffen:

Definieren Sie Ihr Werbebudget (Anfänger sollten mit 10-20€ pro Tag starten)
Erstellen Sie eine Liste Ihrer wichtigsten Produkte/Dienstleistungen
Richten Sie eine professionelle Landing Page ein
Sammeln Sie alle relevanten Geschäftsinformationen (Kontaktdaten, Öffnungszeiten, USPs)

Schritt 1: Google Ads-Konto einrichten

Besuchen Sie ads.google.com
Nutzen Sie eine geschäftliche E-Mail-Adresse
Verbinden Sie das Konto mit Google Analytics
Richten Sie die Rechnungsinformationen ein
Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung für mehr Sicherheit

Schritt 2: Erste Kampagne strukturieren

Kampagnenaufbau:

Wählen Sie „Suchnetzwerk“ für den Anfang
Fokussieren Sie sich auf maximal 2-3 Produkte/Dienstleistungen
Begrenzen Sie die geografische Ausrichtung auf Ihr Geschäftsgebiet
Setzen Sie realistische Tagesbudgets

Anzeigengruppen organisieren:

Eine Anzeigengruppe pro Produktkategorie/Dienstleistung
Maximal 15-20 Keywords pro Anzeigengruppe für den Start
Erstellen Sie mindestens 3 verschiedene Anzeigentexte pro Gruppe

Schritt 3: Keyword-Recherche für Anfänger

Basis-Keyword-Strategie:

Beginnen Sie mit 3-5 Hauptkeywords
Nutzen Sie den Google Keyword Planner für Vorschläge
Achten Sie auf „Suchvolumen“ und „Wettbewerb“
Verwenden Sie anfangs exakte und Phrasen-Übereinstimmung

Negative Keywords von Anfang an:

„kostenlos“
„gratis“
„PDF“
„Anleitung“
„Stellenangebot“ (falls nicht relevant)

Schritt 4: Anzeigentexte erstellen

Grundlegende Anzeigenelemente:

Überschrift 1: Hauptkeyword einbauen
Überschrift 2: Unique Selling Proposition (USP)
Überschrift 3: Call-to-Action
Beschreibung: Vorteile und Mehrwert nennen
Anzeigenerweiterungen: Mindestens Sitelinks und Snippets

Beispiel-Anzeigentext:

CopyYoga Studio Berlin Mitte | ✓ Erste Stunde Gratis
Professionelle Yogalehrer ▸ Alle Level ▸ Zentrale Lage
Buchen Sie jetzt Ihre Probestunde! Moderne Studios mit persönlicher 
Betreuung. Flexible Termine.

Schritt 5: Erste Optimierungen

Tägliche Kontrollen (5-10 Minuten):

Budget-Ausschöpfung prüfen
Klickraten überwachen
Konversionen überprüfen

Wöchentliche Optimierungen (30 Minuten):

Keyword-Performance analysieren
Anzeigentexte A/B-Tests auswerten
Negative Keywords ergänzen
Gebote anpassen

Häufige Anfängerfehler vermeiden

NICHT tun:

Zu viele Keywords auf einmal testen
Zu breite geografische Ausrichtung wählen
Tagesbudget zu niedrig ansetzen
Automatische Gebote am Anfang nutzen
Alle Match-Types gleichzeitig verwenden

Stattdessen:

Schrittweise vorgehen
Lokal/regional starten
Realistisches Budget einplanen
Manuelle CPC-Gebote nutzen
Mit exakten Keywords beginnen

Erfolgsmessung

Wichtige KPIs für Anfänger:

Klickrate (CTR) > 5%
Conversion Rate > 2%
Durchschnittliche Klickkosten
Position der Anzeigen (Durchschnitt)
Qualitätsfaktor der Keywords

Wöchentliche Checkliste:

Sind die Kosten im Budget?
Welche Keywords performen am besten?
Welche Anzeigentexte haben die höchste CTR?
Gibt es auffällige Schwankungen?
Werden Conversions korrekt getrackt?

Nächste Schritte

Nach 4-6 Wochen und stabiler Performance:

Kampagnen ausweiten
Budget erhöhen
Neue Keyword-Gruppen testen
Display-Kampagnen hinzufügen
Remarketing aktivieren

Denken Sie daran: Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der kontinuierlichen Überwachung und Optimierung Ihrer Kampagnen. Nehmen Sie sich täglich Zeit für kleine Anpassungen und wöchentlich für größere Optimierungen.

Google Ads-Grundlagen Links

Mit Google Ads erreichen Sie neue potenzielle Kunden, wenn diese auf Google nach Begriffen suchen, die mit Ihrem Unternehmen in Verbindung stehen, oder Websites zu ähnlichen Themen aufrufen. Dabei haben Sie die volle Kontrolle über Ihre Werbekosten.

https://support.google.com/google-ads/topic/3119115?hl=de&ref_topic=10286612&sjid=3715590195128924215-EU

Checkliste: Google Ads einrichten

https://ads.google.com/intl/de_de/home/resources/articles/how-to-setup-google-ads-a-checklist

Leitfaden für Google Ads

https://support.google.com/google-ads/answer/6146252?hl=de

Fazit

PPC-Werbung ist ein leistungsstarkes Instrument im digitalen Marketing-Mix. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der strategischen Planung, kontinuierlichen Optimierung und dem Verständnis Ihrer Zielgruppe.

Mit den richtigen Werkzeugen und Kenntnissen können Sie Ihre Werbeausgaben effizient einsetzen und messbare Ergebnisse erzielen.